Die Marienfigur entstand um 1340, zusammen mit der Marienkirche. Die Figur bestand aus bemaltem Stuck, die Mosaiksteine wurden wohl etwas später hinzugefügt. Im Laufe der Zeit traten Schäden auf. Sie wurden in den Jahren 1822 und 1823 ausgebessert. Weitere Ausbesserungsarbeiten gab es 1869 und 1870 sowie 1903. Die Marienfigur war ursprünglich nur aus größerer Entfernung zu bewundern: auf dem alten Weg, der von der Langgasse über den Welschen Garten zum Schnitztor führte. Der Neue Weg, etwa 30 Meter von der Figur entfernt, wurde erst 1773 aufgeschüttet. Am 26. Januar 1945, also gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, wurden Marienfigur und Marienkirche durch Beschuß zerstört. Im Jahre 2007 wurde auf Anregung des Marienburger Burgführervereins die Stiftung Mater Dei gegründet. Das Stiftungsziel war die Wiederherstellung der Marienfigur. Am 14. April 2016 war das Ziel erreicht: in einer schlichten Zeremonie wurde die wiederhergestellte Marienfigur unter dem Beifall zahlreicher Zuschauer enthüllt.
Zwei Literaturhinweise: Rudolf Bergau: Die mosaicirte Marienstatue zu Marienburg und deren Restauration, in "Altpreußische Monatschrift neue Folge", Sechster Band, Seiten 639-644, Königsberg 1869
Bernhard Schmid: Unser Lieben Frauen Bild hinter dem Chore, in "Marienburger Zeitung", Juni 1966, Seiten 1 und 2 (veränderter Abdruck eines Aufsatzes im Geschäftsbericht des Vorstandes des Vereins für die Herstellung und Ausschmückung der Marienburg für 1923-1924)